Das Marien-Leben (IMPRESSION A LA DEMANDE)

À propos

Um zu begreifen, wie sie damals war, mußt du dich erst an eine Stelle rufen, wo Säulen in dir wirken; wo du Stufen nachfühlen kannst; wo Bogen voll Gefahr den Abgrund eines Raumes überbrücken, der in dir blieb, weil er aus solchen Stücken getürmt war, daß du sie nicht mehr aus dir ausheben kannst: du rissest dich denn ein. Bist du so weit, ist alles in dir Stein, Wand, Aufgang, Durchblick, Wolbung -, so probier den großen Vorhang, den du vor dir hast, ein wenig wegzuzerrn mit beiden Händen: da glänzt es von ganz hohen Gegenständen und übertrifft dir Atem und Getast. Hinauf, hinab, Palast steht auf Palast, Geländer stromen breiter aus Geländern und tauchen oben auf an solchen Rändern, daß dich, wie du sie siehst, der Schwindel faßt. Dabei macht ein Gewolk aus Räucherständern die Nähe trüb; aber das Fernste zielt in dich hinein mit seinen graden Strahlen -, und wenn jetzt Schein aus klaren Flammenschalen auf langsam nahenden Gewändern spielt: wie hältst du's aus?
Sie aber kam und hob den Blick, um dieses alles anzuschauen. (Ein Kind, ein kleines Mädchen zwischen Frauen.) Dann stieg sie ruhig, voller Selbstvertrauen, dem Aufwand zu, der sich verwohnt verschob: So sehr war alles, was die Menschen bauen, schon überwogen von dem Lob


Rayons : Littérature > Romans & Nouvelles


  • Auteur(s)

    Rainer Maria Rilke

  • Éditeur

    Culturea

  • Distributeur

    Sodis

  • Date de parution

    29/03/2023

  • EAN

    9791041933327

  • Disponibilité

    Disponible

  • Nombre de pages

    24 Pages

  • Longueur

    22 cm

  • Largeur

    17 cm

  • Épaisseur

    0.2 cm

  • Poids

    57 g

  • Support principal

    Grand format

Infos supplémentaires : Broché  

Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke (1875-1926), écrivain et poète autrichien, est l'auteur d'une œuvre poétique sensible, tourmentée et pétrie de spiritualité. Adulé de son vivant, il reste l'un des plus grands poètes du XXe siècle. Ses dix Lettres à un jeune poète sont publiées à titre posthume, en 1929, trois après sa mort. C'est son premier texte enregistré dans La Bibliothèque des voix ; a suivi récemment la mise en voix par Micha Lescot et Noémie Lvovsky de sa correspondance avec Marina Tsvétaïeva, qui célébrait en lui « la poésie incarnée » ("Est-ce que tu m'aimes encore ?", 2019).

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